CBD Öl Test 2021 – Was ist dran am Trendprodukt?

Cbd Öl

Immer öfter ist das Trendprodukt Cannabidiol in allen möglichen Produktversionen anzutreffen. Wurden CBD-Produkte vor kurzer Zeit nur in zwielichtigen Headshops verkauft, sind sie heute buchstäblich überall. In Drogerien, Bio-Märkten und Online-Shops findet man problemlos Samen, Öle und getrocknete Blüten zum Rauchen. Nicht enthalten in CBD Cocktails, Kaffee, Badesalzen, Kapseln und Gummibärchen ist der psychoaktive Wirkstoff im Marihuana THC.

Immer noch nicht ganz unumstritten ist die entschärfte Hanf-Version immer noch nicht, aber der in dieser Züchtung enthaltene Wirkstoff Cannabidiol (CBD) wird von vielen als Wundermittel gegen alle erdenklichen Gebrechen gehandelt. Der „kleine, brave Bruder“ des THC löst keinen Rausch aus und macht nicht süchtig. Studien geben Hinweise, dass CBD Süchtigen bei der Entwöhnung von THC hilft.

Bereits wenige Tropfen täglich sollen Patienten von chronischen Schmerzen, Panikattacken und vielem mehr befreien. Dass alles nebenwirkungsfrei, effektiver und verträglicher als herkömmliche Schmerzmittel und Psychopharmaka.

Aber wie ist die Studienlage? Was sind gesicherte Erkenntnisse, wo muss noch geforscht werden?

CBD ist kein Rauschmittel

Als gesichert gilt, dass CBD nicht high macht. Solange der THC-Gehalt in Cannabis unter 0,2 Prozent liegt, sind die CBD-Blüten zum Rauchen in Deutschland legal erhältlich. Dabei gilt die Einschränkung, dass sie nicht mit einem Heilversprechen verkauft werden dürfen, da ihre Wirksamkeit noch nicht belegt ist.

Sowohl durch Tierversuche und klinische Studien ist sich die Wissenschaft sicher, dass CBD die psychoaktive Wirkung eines Placebos hat. Sowohl Eigenaussagen von Konsumenten, wie physiologische Tests zu Herz und psychomotorische Tests zur Aufmerksamkeit der Probanden bestätigen diese Einschätzung.

Welchen Nutzen hat CBD als Therapiemittel?

Cbd öl 2

Insgesamt liegen noch nicht sehr viele Studien vor, die den Nutzen von CBD als Therapiemittel untersucht haben. Gesichert ist, dass CBD ein Mittel gegen Epilepsie ist. Eine große Studie mit hunderten, junger Patienten zeigte, dass CBD ein effektives Mittel für die Behandlung schwerer epileptischer Anfälle von Kindern und Jugendlichen ist. Daher ist CBD als Medikament sowohl in den USA wie in der EU als Antiepileptikum zugelassen.

CBD verändert die Kalziumkonzentration innerhalb der Nervenzellen der Patienten und unterdrückt damit epileptische Spannungsimpulse. Außerdem wirkt CBD entspannend und entkrampfend, weshalb es auch in anderen Medikamenten bereits benutzt wird. Auch in der Therapie von multipler Sklerose gibt es Medikamente, in denen CBD enthalten ist.

CBD als Alternative zu Psychopharmaka?

Cannabidiol wurde in mehreren Studien als Therapiemittel für Schizophrenie erprobt. Hier weisen mehrere Studienergebnisse darauf hin, dass CBD ebenso gut Halluzinationen und Wahnvorstellungen dämpfen kann, wie bisherige Antipsychotika – ohne Nebenwirkungen.

Hersteller von CBD-Produkten weisen auf die lindernde Wirkung von Kopfschmerzen und Migräne hin und CBD gilt als Mittel gegen chronische Schmerzen. Als Mittel gegen solche Gebrechen hat Cannabis eine uralte Tradition und vorläufige Ergebnisse sowie medizinische Theorien unterstützen Tradition und Händlerangaben. In weit Cannabidiol allein anstelle der ganzen Hanf-Pflanze für diese Wirkung allein verantwortlich ist, muss noch weiter untersucht werden. Im Moment liegt die Annahme nahe, dass der Konsum von getrockneten CBD-Blüten effektiver als CBD-Öl sein könnte.

Die bewiesene entspannende und entkrampfende Wirkung von CBD bei Epilepsie Patienten legt nahe, dass CBD tatsächlich gegen Angst- und Schlafstörungen hilft. Forscher gehen davon aus, dass CBD den Serotoninstoffwechsel beeinflusst. Serotonin ist ein Hormon und Neurotransmitter, dass bei Menschen den Blutdruck reguliert, die Magen-Darm-Tätigkeit beeinflusst und im Gehirn als Botenstoff für Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit dient. CBD nimmt positiven Einfluss auf die Ausschüttung dieses Botenstoffs, worin die Ursache für die angstlösenden und antidepressiven Effekte CBDs liegen könnten. Gegenüber diesen positiven Effekten wurden noch keine Abhängigkeiten entdeckt.

Die richtige CBD-Dosis

Der Hype um CBD scheint also ersten Studienergebnissen zufolge berechtigt. Dabei ist die richtige Wirkung von CBD entscheidend. Es gilt nicht die naheliegende Theorie, dass mehr CBD auch eine größere Wirkung entfaltet.

Stattdessen weisen mehrere Studien zur angstlösenden und entspannenden Wirkung von CBD darauf hin, dass es einen Sweetspot der Dosierung gibt. Die Arbeit der Forscher um Mateus Bergamaschi zeigt, dass eine Dosierung von CBD zwischen 300 und 600 Milligramm pro Tag angstlösend wirkte. Eine niedrigere Dosierung hatte dagegen ebenso wie eine höhere Dosierung geringere Wirkung wie die 300-600 Milligramm Dosierung.

Außerdem hat CBD offenbar in unterschiedlichen Dosierungen deutlich unterschiedliche Effekte auf den Schlaf der Konsumenten. Höhere Dosen wirken schlaffördernd, während Patienten mit niedrigerer Dosierung von anregenden Effekten berichteten.

CBD-Produkte als Lifestyle Produkte

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Eine Vielzahl von Cannabidiol-Produkte sind vor dem Hintergrund ihrer Dosierung mehr Lifestyle Produkt, als therapeutisches Mittel. Die CBD-Öle und Produkte in denen sie enthalten sind, enthalten tatsächlich nur sehr geringe Mengen CBD. Drei Tropfen eines zehnprozentigen CBD-Öls enthalten gerade einmal 15 Milligramm – was pharmakologisch irrelevant ist. Die Menge des Wirkstoffs liegt bei solchen Ölen weit unter der Dosis, die in Studien als wirksam ermittelt wurden.

Vor allem Menschen, die CBD als Blüten durch rauchen konsumieren, berichten trotz der geringen Mengen des Wirkstoffs von einer deutlich spürbaren, entspannenden Wirkung – ohne am nächsten Tag Kopfschmerzen zu haben wie nach einem „herkömmlichen“ Joint oder einer Flasche Rotwein.

Schwere Nebenwirkungen bleiben bei CBD-Konsum scheinbar aus

Auch wenn die bisherigen Studien die landläufigen Erwartungen an CBD unterstützen, ist die Studienlage unklar. Trotzdem vertrauen immer mehr Menschen auf den Wirkstoff. Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen den ausbleibenden Nebenwirkungen.

Patienten mit chronischen Schmerzen, Angststörungen und anderen psychischen Krankheiten nutzen CBD immer öfter anstelle verschriebener Medikamente. Die Nebenwirkungen von starken Psychopharmaka und Schmerzmittel sind mittlerweile weithin bekannt. Starke Opiate beeinträchtigen nicht nur den Alltag von Schmerzpatienten, sondern machen auch schnell abhängig. Die Opiatkrise in den USA hat zu einer gesellschaftlichen Sensibilisierung gegenüber Schmerzmitteln geführt.

Auch verglichen mit Psychopharmaka sind die Nebenwirkungen von CBD sehr mild. Zu den bekannten Nebenwirkungen gehören ein trockenes Gefühl im Mund, ein erhöhter Augeninnendruck oder Appetitlosigkeit.

Andere Nebenwirkungen sind je nach Patient die erwünschten Wirkungen – niedriger Blutdruck, Schläfrigkeit oder ein geringerer Appetit.

Vor dem Konsum von CBD sollte jeder die Anwendung mit seinem Arzt absprechen. Da CBD Einfluss auf andere Medikamente haben kann, müssen sich solche Konsumenten mit ihrem Arzt absprechen. Auch bei Parkinson ist CBD problematisch, da es zu verstärkten Zitteranfällen führen kann. Schwangere sollten CBD generell meiden.

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